Wenn es darum geht, menschliches Verhalten zu verstehen, fragst du dich womöglich, ob du einen qualitativen oder quantitativen Ansatz für deine Forschung verwenden solltest. Qualitative und quantitative Forschungsmethoden haben bedeutende Unterschiede, aber es ist wichtig, dass man die jeweiligen Vor- und Nachteile versteht. Meistens ergänzen sie einander und ermöglichen unterschiedliche Sichtweisen (oder einen ganzheitlichen Überblick) auf eine bestimmte Situation.
Die qualitative Forschung ist eine Methode zur Erkennung von Verhaltensweisen, die nicht auf Zahlen basierten Daten fundiert, die aus Beobachtungen und Aufzeichnungen gewonnen werden und bestimmte Situationen erläutern. Oder mit anderen Worten: Es geht darum, menschliches Verhalten aus der Perspektive des Nutzers oder der Nutzerin zu verstehen.
Zu diesem Zweck untersuchen Forscher*innen im qualitativen Bereich Personen in ihrer natürlichen Umgebung und konzentrieren sich darauf, das Warum und Wie menschlicher Verhaltensweisen in der entsprechenden Situation zu verstehen. Diese Methode ist besonders geeignet, um Informationen über Wertvorstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen in bestimmten Situationen zu erhalten.
Es gibt drei Arten von üblichen qualitativen Forschungsmethoden:
Diese Methoden unterscheiden sich grundsätzlich und sind jeweils dafür geeignet, bestimmte Arten von Daten zu erhalten.
Die Beobachtung von Test-Teilnehmenden ist vor allem dafür geeignet, Daten über natürliche Verhaltensweisen zu sammeln, die in einer gewohnten Umgebung stattfinden.
Tiefeninterviews sind ideal für das Sammeln von Daten über die Vergangenheit, Sichtweisen und Erfahrungen von Personen, vor allem wenn es um sensible Themen geht oder Folgefragen erforderlich sind.
Fokusgruppen sind eine effiziente Methode zum gleichzeitigen Sammeln von Informationen über mehrere Personen, um eine Übersicht über die Probleme und Bedenken in den vertretenen Demografien zu erhalten.
Bei UserTesting können wir qualitative Forschungsmethoden mit unserer Plattform durchführen, indem wir Daten und Kundenfeedback sammeln, welche die Verhaltensweisen, Anforderungen und Meinungen von Menschen offenlegen. Die oben erwähnten qualitativen Forschungsmethoden können alle mittels moderierten oder unmoderierten Tests durchgeführt werden.
Unsere Kund*innen:
Bei der quantitativen Forschung geht es darum, numerische Daten zu sammeln und zu analysieren. Sie zielt darauf ab, Muster und Durchschnittswerte aufzudecken, Vorhersagen zu treffen, kausale Beziehungen zu testen und Ergebnisse durch die Darstellung von Daten in Form von Zahlen auf breitere Bevölkerungsgruppen zu analysieren.
Der Hauptunterschied der quantitativen Forschung im Vergleich zur qualitativen Forschung besteht also darin, dass sie sich auf numerische Daten verlässt.
Quantitative Daten liefern dir einen Überblick – meistens in der Form von Trends und Mustern. Andererseits fügen qualitative Daten wichtige Details und Kontext hinzu und geben den Zahlen eine menschliche Perspektive.
Beide Forschungsmethoden stehen nicht im Konflikt zueinander. Vielmehr ergänzen sie sich. In einer Welt, in der Daten überall und bei fast allem gesammelt werden, gibt es eine Fülle an Zahlen, die deine Entscheidungen untermauern können. Diese Grundlage ist jedoch unvollständig ohne Kundenfeedback von echten Menschen, die diesen Zahlen eine Bedeutung zukommen lassen.
Wie lassen sich also diese beiden Forschungsmethoden kombinieren?
Durch die Erhebung von Daten lassen sich oft Trends erkennen. Wenn wir sehen, was Menschen tun, ist es oft schwierig zu erkennen, warum sie das tun. Zahlen können Trends in Verhaltensweisen aufzeigen, aber ohne zusätzliche Informationen erhalten wir kein Gesamtbild.
Wenn du qualitative Erkenntnisse mit quantitativen Daten verbindest, erhältst du eher einen vollständigen Überblick.
Nehmen wir beispielsweise an, du bist eine Marketingfachkraft und stellst fest, dass viele Leute deine Landingpage gefunden haben, sie aber trotzdem nicht von deinen Wettbewerbern zu dir wechseln. Oder du bist ein*e Produktmanager*in und stellst fest, dass Nutzer*innen einen ganzen Bereich deines Produkts, das du gerade veröffentlicht hast, gar nicht verwenden. Solche Erkenntnisse gewinnst du durch die Analyse von quantitativen Daten. Sie sagen dir, was passiert ist, aber nicht warum es passiert ist. Zu diesem Zeitpunkt solltest du auf qualitative Forschungsmethoden zurückgreifen, um von anderen Menschen zu erfahren, was ihre tatsächlichen Probleme sind.
Beide Methoden sind zwar auch für sich allein hilfreich, aber in Kombination geben qualitative und quantitative Forschungsmethoden ein umfassendes Verständnis der Anforderungen, Erwartungen und Problembereiche deiner Kund*innen.