Was versteht man unter Remote Usability Testing?

Posted on December 20, 2021
3 min read

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 Generell gilt: Du bist nicht deine Nutzer*innen. Angesichts dessen gehört es zu den wichtigsten Fähigkeiten von CX-Experten/Expertinnen, sich in die Nutzer*innen hineinversetzen zu können. Nur so können Produkte und Erfahrungen geschaffen werden, die die Nutzer*innen auch wirklich benötigen. Hört sich nach einer ziemlichen Herausforderung an, oder? Mit Remote Usability Testing ist das Ganze jedoch zu meistern.

Durch Usability Testing können Designer*innen, Produktmanager*innen und Forscher*innen gleichermaßen erkennen und verstehen, wie Menschen auf Produkte und Erfahrungen reagieren. Hier finden sie heraus, was ihre Nutzer*innen mögen und was nicht, womit sie nicht klarkommen und welche Bereiche verbessert werden müssen. Die wertvollen Erkenntnisse aus diesen Tests sind extrem aufschlussreich.

Was versteht man unter Remote Usability Testing?

Remote Usability Testing ist eine Remote-Recherchemethode, die je nach gewählter Software der Testteilnehmenden eine  Kundenfeedback-Plattform nutzt, um Bildschirm und Sprache aufzuzeichnen, während die Testteilnehmenden mit deinem Produkt oder deiner Erfahrung in ihrem natürlichen Umfeld interagieren, d. h. zu Hause, in ihrem Büro oder an einem bestimmten anderen Ort.

 

Die Vorteile von Remote Usability Testing

Remote Usability Tests sind eine effektive Methode, um echte Menschen bei der Bearbeitung echter Aufgaben zu beobachten. Dabei profitierst du unter anderem von diesen Vorteilen:

1. Teste dort, wo sich deine Kunden gerade befinden

Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass deine Testteilnehmenden nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt sind. So erhältst du eine extrem präzise Darstellung der Nutzererfahrung, egal an welchem Ort.

Dies hat einige wesentliche Vorteile:

  • Untersuchungen, die in der natürlichen Umgebung der Testteilnehmenden stattfinden, sind realitätsnäher als solche, die in einem UX-Labor durchgeführt werden.
  • Das Feedback und die Ergebnisse sind ehrlich und unvoreingenommen, weil sie in einer authentischen Umgebung erzeugt werden.
  • Die erhaltenen Erkenntnisse sind repräsentativ für eine größere Menge an Personen, da die geografische Verbreitung vielfältiger sein kann.
  • Wird ein Produkt auf natürliche Weise verwendet, ergeben sich kontextbezogene Erkenntnisse.

2. Manche Tests eignen sich nicht für ein UX-Labor

Einige Recherchemethoden können nicht in einem Labor durchgeführt werden. Wenn du zum Beispiel herausfinden möchtest, wie Nutzer*innen mit einem Produkt in einem bestimmten Kontext interagieren – wie etwa im Falle einer Fitness-App im Fitnessstudio – dann muss die Untersuchung an dem entsprechenden Ort stattfinden. Das nennen wir zielbasiertes Testen.

3. Bestimmte Erfahrungen sind nicht digital

Manchmal muss etwas anderes als eine digitale Erfahrung auf einem Rechner oder einem Mobilgerät untersucht werden. So sind etwa Aufgaben wie das Zurechtfinden in einem Freizeitpark oder die Installation eines Thermostats geeignete praktische Anwendungen für Remote Usability Tests.

Weiterhin schließen Nutzer*innen eine bestimmte Aktivität häufig nicht in einer einzigen Sitzung (oder über einen physischen oder digitalen Kanal) ab. Das macht es so wichtig, die Omnichannel-Erfahrung zu bewerten. Damit ist jede Interaktion gemeint, die ein*e Nutzer*in mit dem Unternehmen hat, während er oder sie eine bestimmte Aktivität über mehrere Kanäle – wie Webseiten, Apps oder physische Standorte – ausführt.

4. Es ist schneller und kostengünstiger

Zu den größten Vorteilen von Remote Usability Testing gehört, dass es schnell und kosteneffizient durchgeführt werden kann. Die mit der Logistik von Labortests einhergehenden Anforderungen entfallen und es gibt keine Einschränkungen in Bezug auf Reisen oder Zeitplanung. Zudem erhältst du mit Tests auf einer Kundenfeedback-Plattform Zugang zu einem Netzwerk von Testteilnehmenden, mit dem du mühsame Rekrutierungsprozesse umgehen kannst. 

So musst du dich nicht erst auf die Suche nach deiner Zielgruppe begeben und die Nutzer*innen anschließend selbst entschädigen. Stattdessen legst du die gewünschte Zielgruppe einfach fest und die Testplattform rekrutiert die geeigneten Nutzer*innen aus ihrem Netzwerk. Dadurch wird die Testphase von Tagen oder Wochen auf wenige Stunden verkürzt – und du erhältst zeitnahes Feedback und kannst entsprechende Verbesserungen vornehmen.

Zusammenfassend bietet Remote Usability Testing folgende Möglichkeiten:

  • Erhalte Feedback von Menschen zu deinen Produkten und Erfahrungen
  • Teste Erfahrungen, die an einen bestimmten Ort gebunden sind
  • Teste sowohl digitale als auch persönliche Erfahrungen entlang der gesamten Customer Journey
  • Führe mehr Tests in kürzerer Zeit durch

Methoden der Remote Usability-Recherche – moderierte vs. unmoderierte Tests

Für die Durchführung von Remote Usability Tests gibt es zwei Möglichkeiten: moderierte oder unmoderierte Tests. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Es hängt von deiner besonderen Situation und deinen Zielen ab, welche Methode sich am besten für dich eignet.

Lies unseren Artikel Moderierte vs. unmoderierte Usability Tests: die Vor- und Nachteile. Hier kannst du herausfinden, mit welcher Methode du arbeiten solltest.

Stock image testing

Nur mit den richtigen Testmethoden erhältst du auch die gewünschten Ergebnisse.

Ursprünglich wurden Usability Tests im Labor durchgeführt, aber mit Remote Usability Tests kannst du mit mehr Testteilnehmenden schneller und zu wesentlich geringeren Kosten testen. Richtig angewandt sind sie ein riesiger Vorteil für Teams, die iterative Tests durchführen und das Kundenfeedback umsetzen.

Jede User Research-Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Du solltest die besonderen Vorzüge und Schwächen jedes Ansatzes kennen, damit du tatsächlich die Ergebnisse erhältst, mit denen du bessere Produkte und Erfahrungen für deine Kunden schaffen kannst.

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